Wappen des Schachklubs Hietzing Wien
Schachklub Hietzing Wien
gegründet 1921
Schachklub Hietzing

Chronik 2008

Dreikönigs­mannschafts­blitzturnier

Veranstalter: Austria Wien
Turnierleitung: Herbert Titz
6. Jänner 2008
Café Goldengel
Erdbergstraße 27, 1030 Wien
Auslosungsprogramm: Swiss-Manager ©

Die üblichen Verdächtigen

Was bringt einen vernunftbegabten Menschen dazu, sich ohne Not an einem Feiertag frühmorgens aus dem Bett zu quälen, bei Kälte und Glatteis das Café Goldengel aufzusuchen und bis zum späten Nachmittag die Zeit mit dem Schieben von Schachfiguren zu verbringen? Die Frage ist eine theoretische, denn selbst Schachspieler kennen die Antwort nicht.

Der Andrang beim diesjährigen Dreikönigs­mannschafts­blitzturnier war groß: Zwanzig Vierermannschaften waren vertreten. Anwesende Mathematiktalente schätzten die Teilnehmerzahl auf achtzig. Unter die Schar mischten sich auch die üblichen Verdächtigen: Peter M., Helmut Z., Karl B. und Ralph R. Für sie gilt die Unschuldsvermutung.

Die größte Hürde für unsere Mannen waren nicht die spielstarken Gegner, sondern die Wahl des Mannschaftsnamens. Viele Vorschläge wurden gemacht: Die Bestechlichen, Generation 45+, Die Lieferanten oder Die Valatverhinderer, um nur einige zu nennen. Man einigte sich schließlich auf Die Lehrbuam. Die Bezeichnung gab der Wahrheit die Ehre.

Als letztgenannte Mannschaft genoss die unsrige das Privileg, stets an den selben Tischen zu spielen. Alle andern durften wandern. Die lästige Suche nach den richtigen Plätzen, den richtigen Gegnern, die Frage, an welchem Ende der Tischreihe denn Brett 1 und wo Brett 4 sei, all dies überließ man den Gegnern. Allerdings wurde in Zweifel gezogen, ob sich dieser Vorteil auch auf den Spielerfolg auswirken würde.

Peter fungierte als Coach und wagte sich auf Brett 1. Bei den zu erwartenden übermächtigen Gegnern gab es nicht viel zu verlieren. Höchstens 19 Partien. Trotzdem erzielte er stolze zwei Punkte. Leider gibt es für Partien, in denen man "besser steht", keine Punkte.

Eine Spur erfreulicher erging es Helmut auf Brett 2. Drei Zähler holte sich der Blitzer, der im Ruf steht, "in hinicher Stöllung imma no irgendwo an bled’n Schmäh" zu haben. Tapfer zog er seine Figuren, meist jedoch den Kürzeren. Trotz aller Unbill war kein Wehklagen, kein Wort des Unbehagens zu vernehmen. Und das war fast schon unfasslich!

In der Tabelle fanden sich Die Lehrbuam stets irgendwo im unteren Bereich wieder. Die Stimmung war aber keineswegs im Keller, obwohl ebendort gespielt wurde. In der 3. Runde erzielte das Team überraschend einen 4:0-Sieg, von dem mindestens die nächsten 15 Runden für die Moral gezehrt wurde.

Karl war an diesem Tag ausgeruht; es wurde mit Standardfiguren und digitalen Uhren gespielt, das Licht war ausreichend. Die Suche nach brauchbaren Ausreden würde sich für ihn schwierig gestalten. Aber vielleicht waren die Sessel etwas unbequem ... Beim Versuch, Schach zu spielen, stellte er seine Gegner vor lösbare Probleme. In einer der Blitzpartien spielte er sogar rasch. Dabei drohte sein Gegner, in eine Falle zu tappen. Um das Zuschnappen dieser Falle zu beschleunigen, zog Karl statt seiner eigenen Figur den Bauern des Gegners – um danach erstaunt festzustellen, dass die Falle so nicht funktionierte. Immerhin brachte er es trotzdem auf 4½ Punkte. Irgendwie.

Hoffnungsträger der Lehrbuam war Ralph – und unser Mann aus dem Heiligen Land (Tirol) erfüllte diese Hoffnungen voll und ganz. Der Lehrbua schlüpfte in die Rolle des Meisters und spielte sie nicht schlecht. Ralphs Ausbeute am letzten Brett betrug satte 7 Punkte. Er spielte unter anderem gegen drei junge talentierte Damen, erzielte dabei 2½ Punkte und avancierte so zum (selbsternannten) Ladykiller.

Wenn bereits ein Spieler mit 1365 Elo erheblichen Anteil an den Gesamtpunkten hatte, so erhob sich die Frage: Wie gut erst hätte die Mannschaft mit vier Spielern mit weniger als 1400 Elo abgeschnitten?

In der Schlusstabelle waren Die Lehrbuam auf dem 18. und vorvorletzten Platz zu finden. Im Vorjahr war die Mannschaft Vorletzter gewesen. Wenn das nicht ein Erfolg ist!

Karl Berghuber

Generalversammlung 2008

Bei der am 10. Jänner stattgefundenen Generalversammlung wurden folgender Vorstand und folgende Revisoren gewählt:

Klubblitzmeisterschaft 2008

Veranstalter: SK Hietzing
10. Jänner 2008
Gasthaus Zum Kamptaler
Frachtenbahnhof, Sonnwendgasse 21, 1100 Wien
nur für Mitglieder
Rg.NamePkt.
1Rabl Ralph7,5
2Linnert Peter Dr.7,0
Prager Manfred7,0
4Klein Martin5,5
Mayer Peter5,5
Prager Michael5,5
7Zelenka Helmut4,0
8Vlcek Leopold2,0
9Ochsenhofer Walter1,0
10Führer Kurt0,0

Die Letzten werden die Ersten sein. Diese Worte beherzigte Ralph Rabl und holte sich als Letzter des Teilnehmerfeldes (1365 Elo) den Titel des Klubblitzmeisters.
Eine beeindruckende Leistung und ein Novum in der Vereinsgeschichte!

B-Turnier 2008

Veranstalter: SK Hietzing
Turnierleitung: Dr. Peter Linnert, Karl Berghuber
17. Jänner - 6. März 2008
Gasthaus Zum Kamptaler
Frachtenbahnhof, Sonnwendgasse 21, 1100 Wien
Auslosungsprogramm: Swiss-Manager ©
Rg.NameEloNPkt.BH
1Jirovec Peter16826,029,5
2Müller Alfred Dr.16725,527,0
3Piranty Walter17815,028,5
4Ferscha Johannes Mag.16705,025,0
5Haider Fritz16034,529,0
6Eibeck Stefan15724,527,0
7Schmied Kurt15514,526,5
8Hrdy Anton16834,526,0
9Popovic Slobodan16434,524,5
10Anguelov Anguel04,524,0
11Riss Johannes Dr.15044,030,5
12Reichert Wolfram17054,027,5
13Grolig Bernhard13394,025,0
14Graf Franz16464,023,5
15Fritz Rebecca15864,020,0
16Pöschl Markus15613,526,0
17Wendt-Lanzerstorfer Kurt16953,523,5
18Schwarzer Jürgen12343,520,5
19Rabl Ralph13653,029,0
20Scherzer Heinrich15053,027,0
21Kohmaier Franz Dr.15213,026,5
22Peschek Otto15983,026,0
23Schmall Wilhelm Ing.16253,025,5
24Pold Christian DI16083,025,0
25Ochsenhofer Walter14713,022,0
26Führer Kurt15873,018,5
27Pumpler Walter14302,522,0
28Engel Robert02,521,5
29Haderer Rainer13212,521,0
30Hupfer Johann13932,520,5
31Fritz Robert12882,024,0
32Wagner Herwig14462,020,0
33Binder Alfred Ing.14221,522,5
34Hopf Gerhard12091,522,0
35Haslbeck Martin14950,05,5

Mitglieder des SK Hietzing in Violett.

Ein Turniersieg will redlich verdient sein! Diese Erfahrung machte Peter Jirovec beim diesjährigen Hietzinger B-Turnier. Dem stets wohl gelaunten Spieler blieben starke und ernst zu nehmende Gegner nicht erspart. Doch der Reihe nach:

Wie im Vorjahr fanden sich 34 begeisterte Teilnehmer im Gasthaus Kamptaler ein. Sie spielten faire und beherzte Partien – manchmal sogar derart beherzt, dass "todremisliche" Partien lange Zeit weitergeführt wurden, ohne dass erkennbar war, welcher der beiden Kontrahenten denn nun die Partie gewinnen hätte wollen.

Nach vier Runden setzte sich Dr. Alfred Müller mit vier Punkten an die Spitze. In Runde 5 traf er auf Jirovec, der ihn bezwang und selbst die Führung übernahm. Doch der Weg zum Erfolg ist ein langer, und wie so oft fiel die Entscheidung erst in der Schlussrunde: Jirovec (bis dahin 5½ Punkte) traf auf den Elo-Favoriten Walter Piranty, der mit einem Zähler Rückstand noch Chancen auf den zumindest geteilten 1. Platz hatte. Auf Brett 2 traf Müller (bis dahin mit 5 Punkten) auf Fritz Haider und durfte noch auf den alleinigen Turniersieg hoffen. Dazu hätten allerdings er und Piranty ihre Partien für sich entscheiden müssen.

Jirovec begnügte sich mit dem für den Turniersieg notwendigen Remis, statt in überlegener Stellung zu gewinnen. Müller einigte sich mit Haider ebenfalls auf Punkteteilung und sicherte sich somit den 2. Platz.

Piranty teilte sich die Plätze 3 und 4 mit Mag. Johannes Ferscha, der ungeschlagen blieb. Nicht weniger als sechs weitere Teilnehmer mit 4½ Punkten schafften noch den Sprung in die Preisränge: Fritz Haider, Stefan Eibeck, Kurt Schmied, Anton Hrdy, Slobodan Popovic, der ungeschlagen blieb, und Anguel Anguelov, der noch keine Elozahl aufweist. Sie mussten allerdings mit dem Preisgeld für den geteilten 6. bis 10. Rang vorliebnehmen.

Damit war die lange Liste der Preisträger aber noch nicht komplett. Der Sonderpreis für den besten Spieler bis 1500 Elo ging an Bernhard Grolig (Anguelov kam ja in die Preisränge) mit 4 Punkten. Rebecca Fritz gewann nicht nur den Jugendpreis, sondern auch das Blitzturnier im Anschluss an die Siegerehrung.

Saison 2007/2008

Rg.VereinPkt.
1Währing59,5
2Aljechin/Wieden52,0
3Tschaturanga47,5
4Austria45,0
5Donaustadt44,5
6Donau44,0
7Ottakring44,0
8Hietzing41,0
9Favoriten / Wr. Linien39,0
10Husek33,5

Tabelle auf Chess-Results.com

Aus Hietzinger Sicht verlief die Saison 2007/08 in der Landesliga relativ ruhig. Es zeichnete sich von Beginn an ein hinterer Mittelfeldplatz ab, und der wurde auch erreicht. Ein besseres Abschneiden wurde durch einige Ausfälle verhindert. IM Martin Neubauer, der die erste Saison für uns antrat, schaffte aus beruflichen/terminlichen Gründen nur zwei Runden, ebenso GM Pavel Blatný. FM Karl Janetschek fiel gesundheitsbedingt fast die gesamte Saison aus, und Roman Hangweyrer nahm bereits Mitte der Saison eine Auszeit. Bester Scorer war diesmal Peter Stadler mit 6½ aus 8.


Rg.VereinPkt.
1Aljechin/Wieden55,5
2Austria54,0
3Amateure/Schwechat/Simmering49,5
4Währing48,0
5Kaisermühlen/Sandleiten47,0
6Flötzersteig44,5
7Donaustadt44,0
8Hietzing42,5
9BG 1637,0
10Favoriten / Wr. Linien28,0

Tabelle auf Chess-Results.com

Die Saison 2007/08 verlief für die A-Liga-Mannschaft mäßig. Bereits in der 1. Runde gab es nur ein mageres Unentschieden gegen die etwas schwächeren Donaustädter, und in dieser Tonart ging es weiter. Obwohl wir nie wirklich stärkeren Mannschaften gegenüberstanden, setzte es immer wieder schmerzliche Niederlagen. Wir hatten mit Absagen und dem Ausfall von Stammspielern zu kämpfen; in dieser Situation wurde Peter Mayer zum großen Koordinator der parallel spielenden Mannschaften der A-Liga, C-Liga und 2. Klasse. Mit unglaublichem Einsatz, für den ihm nicht genug gedankt werden kann, und einer gewaltigen Frustrationstoleranz gelang es ihm immer wieder, zahlenmäßig komplette Mannschaften in die Wettkämpfe zu schicken, bis dann in den Schlussrunden nicht einmal sein Engagement Kontumazen verhindern konnte. Für die A-Liga gelang es ihm, Renata Kosc und Peter Moscatelli zu reaktivieren, wobei zu hoffen ist, dass uns beide auch in der kommenden Saison unterstützen. Letztlich belegten wir den 8. Platz, was den Leistungen, aber nicht dem Potenzial der Mannschaft entspricht.

Zu den erfolgreichsten Spielern zählten Petr Mlýnek (6½ aus 9), Dr. Peter Linnert (4½ aus 9) und František Blatný (4 aus 9).


Rg.VereinPkt.
1Donau43,5
2Kaisermühlen/Sandleiten42,5
3Tschaturanga41,5
4Aljechin/Wieden40,5
5Hietzing39,5
6Amateure/Schwechat/Simmering32,5
7Perchtoldsdorf/Schachschule Wien31,5
8Floridsdorf31,0
9BG 1629,5
10Ottakring28,0

Tabelle auf Chess-Results.com

"Wir werden in die B-Liga aufsteigen", so lautete das Credo vor Beginn der Meisterschaft. Dieses Ziel war zwar hoch gesteckt, aber durchaus realistisch. Signifikant für die Liga war, dass sie von zwei "Fünfergruppen" geprägt war. Ein Blick auf die Endtabelle spricht Bände: Die ersten Fünf liegen nur 4 Punkte, die letzten Fünf 4½ Punkte auseinander. Dazwischen klafft ein "Loch" von 7 Punkten.

Im Herbst lief noch alles nach Plan: Ab Runde 2 setzen wir uns an die Tabellenspitze und hielten die Führung bis zur Winterpause. Doch von nun an gings bergab. Statt der traditionellen Hietzinger "Frühjahrsstärke" trat eine ungewohnte "Frühjahrsschwäche" zutage. Nach der ersten Runde im neuen Jahr hatten uns bereits zwei Mannschaften eingeholt und die folgende Runde ließ uns nach einem unglücklichen Wettkampf auf Platz 4 zurückfallen. Eigentlich wäre für den Aufstieg nur die Spielgemeinschaft Kaisermühlen/Sandleiten zu überflügeln gewesen, denn von den starken Konkurrenten hatten alle anderen bereits eine Mannschaft in der B-Liga (sofern nicht eine dieser Mannschaften in die A-Liga aufstiege). Und so gab unser Team nicht auf und zeigte sich ambitioniert bis zum Ende der Meisterschaft. Doch vergebens! Nach einem unentschiedenen Wettkampf in der letzten Runde wurde es zur traurigen Gewissheit: kein Aufstieg, kein Sieg im Frühjahr und nur Platz 5.

18 Spieler kamen zum Einsatz. Die meisten Punkte erzielten Charles Ling (4½ aus 5), Michael Prager (4 aus 5) und Werner Führer, unser Mann auf Brett 1 (4 aus 7).


Rg.VereinPkt.
1Hietzing50,0
2Austria49,0
3Tschaturanga44,5
4Amateure/Schwechat/Simmering37,5
5Aljechin/Wieden/BG2137,0
6Strebersdorf32,5
7Donaustadt31,0
8Floridsdorf26,0
9Klosterneuburg26,0
10Hörndlwald23,5

Tabelle auf Chess-Results.com

Da die C-Liga in die B-Liga aufsteigen sollte, war unser Ziel vorgegeben: Aufstieg (und Nachrücken) in die C-Liga. Mit unserer starken Mannschaft sollte das zu schaffen sein, wenngleich auch die Gegner Schach spielen können.

Hauptkonkurrent war zweifellos die Wiener Austria. Sie schickte sich an, unsere Pläne zu durchkreuzen. In der 4. Runde traten wir zum schicksalhaften Wettkampf gegen die Austria, die bis dahin die Tabelle angeführt hatte, an. In dieser Begegnung standen uns Caissa und Fortuna zur Seite und wir siegten überraschend hoch mit 6:2. Mit diesem Ergebnis hatten selbst wir nicht gerechnet. Von nun an führten wir in der Tabelle, aber die Würfel waren noch längst nicht gefallen. In den folgenden Runden lieferten die Austria und wir uns ein Fernduell um den Titel. Hohe Siege unseres Teams waren zwar erfreulich, doch unser Konkurrent tat es uns stets gleich, sodass die Situation vor der letzten Runde absurd war: Trotz acht Siegen in acht Runden war der Sieg in der Meisterschaft noch ungewiss! Der Vorsprung zur Austria betrug zwar drei Punkte, doch abgerechnet wird immer erst am Schluss. In der letzten Begegnung schafften wir mit Mühe drei Punkte, doch das reichte Gott sei Dank für den Titel mit einem knappen Punkt Vorsprung.

Der beste Spieler war Hannes Miglitsch. Er erzielte 7½ Punkte aus 8 Partien und erwies sich als unverzichtbare Stütze der Mannschaft. Eine beeindruckende Leistung! Lobenswert sind auch die Leistungen von Michael Prager (7 aus 9) und Arnold Gerold (6 aus 8).


Rg.VereinPkt.
1Austria51,5
2Donau49,5
3Aljechin/Wieden/BG2143,5
4Auhof43,0
5Währing39,0
6Hietzing38,5
7Polyglott37,0
8Amateure/Schwechat/Simmering37,0
9Donaustadt36,5
10Klosterneuburg33,0
11Favoriten / Wr. Linien31,5

Tabelle auf Chess-Results.com

In der zweiten Klasse war zu befürchten, dass wir gegen den Abstieg spielen würden, aber trotz Spielermangels gelang es uns erfreulicherweise, ohne Kontumazen zu bleiben.

Dank einiger Verstärkungen aus der C-Liga gab es zum Start ein 5:3 gegen die Spielgemeinschaft Amateure/Schwechat/Simmering. Nach drei teilweise hohen Niederlagen fielen wir allerdings auf den letzten Platz zurück. Mit drei knappen Siegen und einem 4:4 konnten wir uns langsam wieder hocharbeiten. In der vorletzten Runde setzte es dann eine vernichtende und völlig unnötige 1½:6½-Niederlage zu Hause gegen Klosterneuburg. Damit waren wir wieder in die Abstiegszone zurückgerutscht. In der letzten Runde kam es zum direkten Duell gegen Favoriten, wobei jeder Mannschaft zwei Punkte genügt hätten, um die spielfreien Klosterneuburger zu überholen. Wegen Absagen in der gleichzeitig spielenden dritten Klasse halfen einige unserer Stammspieler dort aus, andererseits verstärkten einige C-Liga-Spieler die zweite Klasse. Es kam wie es kommen musste: Wir schlugen mit einer übermächtigen Mannschaft Favoriten 7½:½ und erreichten sogar noch den sechsten Platz in der Endabrechnung. Favoriten belegte dadurch unverdient den letzten Platz.

24 (!) Spieler kamen zum Einsatz. Die meisten Punkte erzielten Peter Mayer (5½ aus 7), Helmut Zelenka (4 aus 7) und Kurt Führer (4 aus 9).


Rg.VereinPkt.
1Donaustadt Jugend44,5
2Mödling41,5
3Perchtoldsdorf/Schachschule Wien39,5
4Auhof36,5
5Hietzing35,5
6Amateure/Schwechat/Simmering31,5
7Favoriten / Wr. Linien30,5
8Tschaturanga24,0
9Ottakring Jugend17,5
10Polyglott A Jugend13,5
11Polyglott B Jugend12,5

Tabelle auf Chess-Results.com

Vom Start weg kämpften wir uns vom geteilten 3./5. Platz nach der ersten Runde nach vorne. Nach zwei hohen Siegen führten wir ab Runde 4 in der Tabelle. Den Spitzenplatz hielten wir bis zum Jänner und ein erfreuliches Abschneiden in dieser Saison schien so gut wie sicher. Doch in den letzten drei Runden gelang leider wenig: Wir erzielten lediglich magere 4 Punkte. Das bedeutete einen tiefen Fall von Platz 1 auf Platz 5.

Die besten Spieler waren DI Christian Pold (8 aus 9), Manfred Werchota (5 aus 8) und Leopold Vlcek (5 aus 6 mit Kontumazen).

A-Turnier 2008

Veranstalter: SK Hietzing
Turnierleitung: Dr. Peter Linnert, Peter Mayer
27. März - 15. Mai 2008
Gasthaus Zum Kamptaler
Frachtenbahnhof, Sonnwendgasse 21, 1100 Wien
Auslosungsprogramm: Swiss-Manager ©
Rg.NameEloNPkt.BH
1Ebner Franz Mag.18815,024,0
2Molnar Attila DI19424,527,5
3MKKuthan Andreas Mag.22094,526,0
4Prager Manfred19674,027,0
5Kottisch Gustav20034,025,0
6Kahlbacher Helmut Dr.19723,527,0
7Linnert Peter Dr.19793,519,0
8Piranty Walter17813,022,5
9Mayer Peter18652,525,0
10Reisinger Heinz DI18202,524,0
11Klein Martin18392,523,0
12Winter Harald Dr.18652,521,5

Mitglieder des SK Hietzing in Violett.

Klein, aber fein – das war das Hietzinger A-Turnier 2008. Durch die Überschneidung mit dem Währing Open und dem Austria Open fanden sich diesmal weniger Teilnehmer als gewohnt, dafür aber gern gesehene Gäste im Gasthaus Kamptaler ein. MK Andreas Kuthan, A-Turnier-Sieger 2005, führte die Startrangliste unangefochten vor Gustav Kottisch an, doch der Punkteunterschied war trügerisch: Mehr als die Hälfte der Spieler hatte schon einmal eine Elozahl von über 2000, was spannende Partien versprach. Und wirklich schien es so, als könne jeder jeden schlagen: Niemand blieb ohne Niederlage. Die ersten beiden Runden verliefen ohne große Sensation, und nach dem Sieg von Kuthan über die Nummer 2 (Kottisch) sah alles nach einem Start-Ziel-Sieg für den Favoriten aus. Das änderte sich in Runde 3, in der es Franz Ebner gelang, einen Fehler Kuthans im Endspiel zum Sieg zu nützen. Der 4. Spieltag war der Tag von Siemens: Helmut Kahlbacher punktete voll gegen Ebner, Attila Molnar ebenso gegen Kuthan, und Heinz Reisinger holte ein Remis gegen Kottisch. Aber auch der neue Spitzenreiter Kahlbacher konnte sich nicht halten und unterlag in der 5. Runde seinem Klubkollegen Molnar. Mit einem Sieg gegen Manfred Prager, der sonst keine Partie verlor, wahrte Ebner seine Chance. In der 6. Runde folgte ein Kampf auf Biegen und Brechen zwischen Molnar und Ebner um die Führung, der schließlich remis endete. Mit einem halben Punkt Vorsprung vor der letzten Runde und der besten Buchholzwertung sah Molnar schon wie der sichere Sieger aus: Nur ein halber Punkt fehlte zum Turniersieg.

Die 7. Runde begann kurios: Kuthan, der mit einem Sieg noch Chancen auf den Turniersieg hatte, verwechselt in der Eröffnung die Züge und gibt gegen Prager rasch remis. Kottisch ist diesmal glänzend disponiert, lehnt mit den weißen Steinen alle Remisangebote Molnars ab und bringt nach einem theoretischen Qualitätsopfer in der Hauptvariante der Gründfeldindischen Verteidigung als Draufgabe noch ein entscheidendes Läuferopfer. Molnars Klappe fällt im 40. Zug, allerdings in bereits aussichtsloser Stellung. Um das Turnier zu gewinnen, brauchte Ebner nun unbedingt einen Sieg, aber Mayer stand mit Schwarz bereits besser. Ein Problemzug bringt die Wende: Ebner gewinnt eine Figur, die Partie und das Turnier.

Die letzte Runde war auch eine Runde der Underdogs, aber leider ein rabenschwarzer Tag für unsere Freunde von Siemens: Winter überspielte mit Schwarz in einem sehenswerten Königsinder Kahlbacher, Piranty setzte sich gegen Reisinger durch.

Manfred Prager kam mit einem soliden Ergebnis (4 Punkte) als Vierter vor dem punktegleichen Kottisch noch in die Preisränge. Bester Spieler bis 1850 wurde der B-Turnier-Dritte Walter Piranty von Währing.

Das Blitzturnier im Anschluss an die Siegerehrung gewann Kuthan (7 aus 8) vor Kahlbacher (6), Peter Mayer und Heinz Reisinger (je 5,5).

Hietzinger beim TU Schachfestival ’08

Veranstalter: Schachclub TU Wien
Turnierleitung: Philip Enöckl, Georg Pirker
19. - 20. April 2008
Festsaal der TU Wien
Karlsplatz 13, 1040 Wien

Vier gegen alle

Der Betriebsschachklub TU Wien lud im April zu seinem zweitägigen Schachfestival ein. Vier Hietzinger hatten trotz herrlichem Frühlingswetter nichts Besseres zu tun, als diesem Ruf zu folgen. Am zweiten Spieltag stand ein Mannschaftsblitzturnier auf dem Programm, das sich unsere Spieler nicht entgehen ließen. Karl B., Michael P., Harald H. und Ralph R. traten unter dem beinahe ungewohnten Mannschaftsnamen Hietzing an.

Zwölf Teams zu je vier Spielern trafen aufeinander. Gespielt wurde zunächst ein Rundenturnier, danach trugen jeweils die ersten (Gruppe A) und die letzten sechs Mannschaften (Gruppe B) wiederum ein Rundenturnier aus. Gewertet wurden die Mannschaftspunkte, wobei die Hälfte der Vorrundenpunkte in die Abschlussrunde "mitgenommen" wurde.

Während der Vorrunde zeigte sich, dass es unter den Konkurrenten auch schlagbare gab. Das erweckte leise Hoffnungen, denn gegen die Großmeister, Internationalen Meister, Fide- und sonstigen Meister gab es ein Briefloslosergebnis: Leider nichts. Dafür holten sich unsere Mannen in der Vorrunde immerhin zwei Siege und zwei Remisen von den schwächeren Mannschaften und landeten erwartungsgemäß in Gruppe B. Der Ausblick auf den sonnigen Resselpark und auf bezwingbare Gegner hob die Stimmung. Drei Siege und zwei Niederlagen bedeuteten letztlich den überraschenden zweiten Platz der Gruppe B.

Für Karl und Harald fiel hin und wieder so mancher ganze oder halbe Punkt ab und ließ die Frustrationsgrenze in weite Ferne rücken. Michael erlebte seine Blütezeit in der Gruppe B, in der er 4½ aus 5 erzielte! Bester der Mannschaft war Ralph, der dieser Pflicht als amtierender Klubblitzmeister gerne nachkam. Am letzten Brett traf er oftmals auf junge Damen, was seine Spiellaune beträchtlich hob. Mit insgesamt 8½ Punkten erzielte er in diesem Turnier ein beachtliches Ergebnis.

Karl Berghuber

Einzelerfolg

Veranstalter: SC Hörndlwald
Turnierleitung: Kurt Frank, Gerald Schluderbacher
1. - 4. Juli 2008
Löfflergasse 56, 1130 Wien

Details auf Chess-Results.com

Peter Mayer nützte seine gute Form beim Open-Air-Turnier des SC Hörndlwald. Er erzielte 4 aus 5 Punkte und holte sich den ungeteilten Turniersieg.

Sommer-Uhrenhandicap-Turnier 2008

Veranstalter: SK Hietzing
Turnierleitung: Manfred Prager, Dr. Peter Linnert
19. Juni - 28. August 2008
Gasthaus Zum Kamptaler
Frachtenbahnhof, Sonnwendgasse 21, 1100 Wien
Rg.NameEloTeiln.Ges.Wtg1Wtg2
1Kummer Helmut237088411,7514
2Hansen Kay Mag.221198111,8913
3Klein Martin176411617,6410
4Sadilek Peter21676579,5012
5Pecha Martin18299577,449
6Prager Manfred19418557,6310
7Mayer Peter18529506,5610
8Linnert Peter Dr.20079466,009
9Ebner Franz Mag.18836406,6710
10Alvir Aco237733913,0014
11Kraupfogel Manfred19575377,4012
12Reisinger Heinz DI18215336,608
13Proksch Gerhard Mag.19884266,508
14Fugger Christian18064235,758
15Flanitzer Johann18873227,338
16Skopetz Fritz12503217,008
17Ochsenhofer Walter13486193,177
18Hach Otto16495173,406
19Rabl Ralph14033144,676
20Wantscher Jürgen16542136,5010
21-22Barletta Diego208711111,0011
21-22Pachta Paul227611111,0011
23Reinwald Patrick20412115,506
24-25Fennes Jürgen1778188,008
24-25Sulzgruber Robin1848188,008
26-29Bozinovic Boban2047166,006
26-29Hofbauer Peter2007166,006
26-29Jurov1750166,006
26-29Miglitsch Hannes Ing.1953166,006
30Pittner Stefan0263,004
31Stadler Peter2179155,005
32Vlcek Leopold1509122,002

Mitglieder des SK Hietzing in Violett.

Das Hietzinger Sommerturnier bleibt fest in Donaustädter Hand: Helmut Kummer gewann (zum fünften Mal in Serie!) mit deutlichem Vorsprung vor Mag. Kay Hansen. Im letzten Teilturnier hätte Hansen die Gesamtwertung noch gewinnen können: Ein Sieg gegen Kummer war ein vielversprechender Anfang, dann musste Hansen aber zu viele Punkteverluste hinnehmen. Auf dem hochverdienten 3. Platz landete mit Martin Klein der beste Hietzinger. Er bot eine starke Leistung und lag sogar einige Zeit in der Gesamtwertung in Führung. Ihm und Martin Pecha, dem Fünftplazierten, gelang es immer wieder, auch gegen nominell bermächtige Gegner zu punkten. Den vierten Preis sowie den Jugendpreis gewann Peter Sadilek.

Am Beginn des Turniers war die Fußball-EM eine zu starke Konkurrenz. Danach war die Teilnehmerzahl zufriedenstellend. Einige sehr starke Spieler, allen voran IM Aco Alvir, ließen es sich nicht nehmen, an einzelnen Turnieren teilzunehmen. Alvir erreichte mit nur drei (!) Teilnahmen den zehnten Platz und wäre bei sieben oder mehr Teilnahmen nur schwer zu schlagen gewesen. Hohes Lob gebührt Walter Ochsenhofer und Otto Hach für ihren Kampfgeist. Während uns andere Spieler unter 1700 Elo weitgehend im Stich ließen, kämpften die beiden unverdrossen gegen oft deutlich stärkere Gegner. Sie brachten so manchen übermächtigen Kontrahenten ins Schwitzen, konnten aber in der Aufregung einige gute Stellungen nicht verwerten.

Der Versuch, in jedem Teilturnier 7 Runden zu spielen, bewährte sich nicht. Einerseits gab es meist zu wenige Teilnehmer, sodass die Paarungen in den letzten Runden mitunter sehr ungerecht ausfielen; andererseits dauert ein siebenrundiges Teilturnier einfach zu lange. Die Vorgabepunkte sollten auch schwächeren Spielern bei guter Leistung eine Chance auf eine Platzierung in den Preisrängen geben. Allerdings nahmen kaum Spieler unter 1700 Elo teil, sodass dieses System wirkungslos blieb.

Das Blitzturnier im Anschluss an die Siegerehrung gewann Sadilek (10 aus 11) vor Hansen (9,5) und Mayer (8,5).

Übersiedlung in die Gudrunstraße

Gasthaus Leuthner

Unser Spiellokal, das Kamptaler, musste mit Ende 2008 seine Tore für immer schließen. Grund war der geplante Umbau des Südostbahnhofes zum neuen Zentralbahnhof samt völliger Neugestaltung des angeschlossenen Frachtenbahnhofes. Nach fünf Jahren hieß es Abschied nehmen von einem uns allen lieb gewordenen Standort.

Mit tatkräftiger Unterstützung der Betreiber fand sich ein neues Lokal, das Gasthaus Leuthner in der Gudrunstraße 166a, 1100 Wien. Die Übersiedlung erfolgte am 19. September. Alle Wettkämpfe der Vereinsmeisterschaft und die Hietzinger Turniere wurden ab diesem Zeitpunkt am neuen Standort ausgetragen.

80. Offene Klubmeisterschaft 2008

Veranstalter: SK Hietzing
Turnierleitung: Dr. Peter Linnert, Peter Mayer
9. Okt. - 27. Nov. 2008
Gasthaus Leuthner
Gudrunstraße 166a, 1100 Wien
Auslosungsprogramm: Swiss-Manager ©
Rg.NameEloNPkt.BHVerein
1Kaiser Richard21746,028,0Siemens
2Suttner Claus20965,029,0Tschaturanga
3Molnar Attila DI19785,027,5Siemens
4Mayer Peter18525,026,0Hietzing
5Linnert Peter Dr.20074,027,5Hietzing
6Ebner Franz Mag.18833,527,0Hietzing
7Führer Kurt15743,525,5Hietzing
8Rusek Walter Mag.17743,522,5BA-CA
9Reisinger Heinz DI18213,026,0Hietzing
10Molnar Kristof13543,021,5Siemens
11Ochsenhofer Walter13482,021,5Hietzing
12Liedlbauer Thomas12052,015,0Auhof
13Pelka Heinrich14371,521,5Polyglott

Zur Offenen Klubmeisterschaft 2008 fanden sich mit 13 Teilnehmern nur enttäuschend wenige Wiener Schachspieler ein. Vermutlich war dies auch eine Folge der Informationspolitik des Wiener Schachverbandes, der seiner Aufgabe, alle Mitglieder (auch die ohne Internetzugang) mit Informationen über das Wiener Schachleben und mit Turnierausschreibungen zu versorgen, nicht mehr nachkommt.

Die Elo-Bandbreite der Teilnehmer lag zwischen 1205 und 2174 Elo; es gab daher zwangsläufig ungleiche Kämpfe. Die "Underdogs" zeigten aber, dass eine niedrige Elozahl nicht immer mit einer schlechten Partieanlage verbunden ist, und brachten die Favoriten oft gehörig in Bedrängnis. Allerdings fehlte meist die Routine für die Verwertung des Vorteils, und dumme Fehler kosteten dann noch den ganzen Punkt. Oft entschieden auch die Endspielkenntnisse, denn die meisten Partien wurden mit großem Kampfgeist ausgespielt.

Der Favorit Richard Kaiser zeigte das beste Partieverständnis, blieb unbesiegt und belegte mit einem Punkt Vorsprung den 1. Platz. Dahinter erreichten gleich drei Spieler mit jeweils 5 Punkten die Plätze 2 bis 4: Claus Suttner, DI Attila Molnar und als bester Hietzinger unser Kassier Peter Mayer. Er zeigte bei diesem Turnier in den entscheidenden Partien keine Schwächen: In der 6. Runde besiegte er Molnar durch einen entschlossenen Angriff auf dem Königsflügel, und in der letzten Runde kämpfte er – wieder mit Schwarz – gegen Suttner um den ganzen Punkt, das Springerendspiel mit zwei gegen einen Bauern war aber nicht zu gewinnen. Mayer errang damit erstmals und völlig verdient den Titel des Klubmeisters.

Kurt Führer kämpfte sich ebenfalls deutlich nach vorne und war auf Platz 7 nicht nur der beste Spieler bis 1600 Elo, sondern auch der Beste bis 1850 Elo. Die Sonderpreise wurden zwischen ihm und dem punktegleichen Mag. Walter Rusek geteilt.

Das abschließende Blitzturnier entschied Suttner (mit 11 aus 11!) vor Kaiser (9,5) und Dr. Linnert (8) für sich.